Nachhaltigkeitsanalyse

Die Finanz- und Wirtschaftskrise in den westlichen Industrieländern, ausgelöst von unverhältnismäßig profitgierigen Banken, hat nicht wenige Anleger dazu gebracht, ihr bisheriges Investitionsverhalten zu überdenken. Auch verschiedene Umweltskandale wie z. B. diverse Ölkatastrophen oder der Betrug mit Abgaswerten von verschiedenen Autoherstellern haben gezeigt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Verhalten von Unternehmen und deren Wert (gemessen am Aktienkurs) gibt. Vor diesem Hintergrund verzeichnen Anlageformen, die sich ethischen, ökologischen oder sozialen Zielen verpflichtet fühlen, einer deutlich verstärkten Nachfrage. Investieren und Gutes tun – wer wollte das nicht? Im Idealfall vielleicht auch noch mit einer höheren Rendite?

Das Thema „nachhaltiges“ Investment wird nicht nur höchst strittig diskutiert, sondern vor allem auch sehr unterschiedlich definiert. Dies liegt insbesondere daran, dass die Ansätze, wie dieses Thema in einem Portfolio umgesetzt werden kann, vielfältig sind. Aus unserer Sicht gibt es daher auch keine allgemein gültige Festlegung für ein Nachhaltigkeitsinvestment, sondern der jeweilige Investor legt dabei individuell fest, wie er das Thema in seinem Portfolio umsetzen will.
Wir unterscheiden bei der Analyse zunächst einmal zwischen nachhaltigem und verantwortlichem Investieren:

  • Beim Nachhaltigen Investieren werden mehrere ethische, auf internationalen Normen basierende Kriterien für ein zu tätigendes Investment festgelegt. Dies kann auf verschiedene Weise erfolgen: mit Ausschlusskriterien, mit umfassenden Positivkriterien (Best-in-Class-Konzept) sowie durch themenspezifische Anlagen. Sehr viele Investoren kombinieren auch die Konzepte.
  • Zu verantwortlichen Investments gehören der Ausschluss einzelner Branchen, das „Share-holder Engagement“ (also der direkte Dialog der Aktionäre mit Unternehmen) sowie das so genannte „Mainstreaming“, d.h. die Integration finanziell bedeutsamer Umwelt-, Sozial- oder Governance-Kriterien (ESG) in Aktienanalyse und Portfoliomanagement.

Zusammen mit unseren Kunden analysieren wir die verschiedenen am Markt vorhandenen Nachhaltigkeitskonzepte und besprechen die Vor- und Nachteile. Will der Kunde sein Portfolio nachhaltig ausrichten, so legen wir nach seinen Vorgaben (und basierend auf seinen Kriterien) eine individuelle Nachhaltigkeitsstrategie fest. Diese wird laufend analysiert und überwacht. Dadurch kann neben einer nicht-finanziellen Rendite in der Regel auch ein finanzieller Mehrwert geschaffen werden, denn nachhaltige Investments erzielen häufig eine bessere Rendite bzw. haben ein geringes Risiko.