Risikomanagement & Controlling
Im Asset Management geht es im Wesentlichen um das Managen von Risiken. Denn nur das Wissen um mögliches Risiko kann das tatsächliche Risiko beherrschbar machen. Risikomanagement ist ein dynamischer Vorgang, der in drei Teilprozesse zerlegt werden kann:
- Risikoidentifikation,
- Risikomessung und -analyse sowie
- Risikosteuerung und Risikocontrolling.
Schon bei der Frage, was ein „Risiko“ ist und wie dieses zu definieren ist, unterscheiden sich häufig die Meinungen der Investoren. Im Allgemeinen werden Verluste als Risiko empfunden, wobei dies auch zum Teil von der Höhe und dem Zeithorizont abhängig ist. Normalerweise sollten jedoch temporäre Verluste (häufig auch als Schwankungen bezeichnet) anders bewertet werden als ein dauerhafter Verlust. Auch die Risikotragfähigkeit (also die Höhe des Verlustes, den ein Investor zu tragen bereit ist) ist sehr unterschiedlich ausgeprägt und wird teilweise durch externe Faktoren (wie z.B. Rückzahlungsverpflichtungen, Ertragsziele) bestimmt.
Die Risikoanalyse im Portfoliomanagement leider nicht trivial. Die wirtschaftlichen Zusammenhänge sind sehr komplex, die Kapitalmärkte reagieren häufig nicht vorhersehbar und Emotionen sind ebenso mit vom Spiel. Sehr häufig wird daher auch schon eine „unerwartete“ Entwicklung des Portfolios (infolge von Marktbewegungen) als Risiko eingestuft. Die Finanzmarktkrisen in den Jahren 2008/2009 und 2011 haben Anleger vor Augen geführt, wie wichtig ein Risikomanagement bei der Kapitalanlage ist. Dabei haben auch sog. „Schwarze Schwäne“ an Bedeutung gewonnen, also unvorhergesehene Ereignisse, die alle Erwartungsparameter sprengen und die schönste „Gaußsche Normalverteilung" durcheinanderbringen. Die Folgen für das Risikomanagement sind:
- Das „Long-only“-Prinzip bei der Kapitalanlage scheint nicht die einzige Ultima Ratio.
- Traditionelle Risikomodelle können Risiken nicht adäquat abbilden.
- Diversifikation hat im Zuge der Krise Schwächen gezeigt.
Gerade die aktuellen Entwicklung macht dabei bewusst: Die global vernetzten Finanzmärkte werden von nicht-linearen Entwicklungen geprägt, d. h. Strukturbrüche in der Weltwirtschaft treten immer häufiger auf – mit der Gefahr von Kettenreaktionen und Verwerfungen an den weltweiten Kapitalmärkten. Investoren müssen sich auf das Unvorhersehbare vorbereiten. Das heißt auch, dass Anleger Denkmuster aufbrechen und traditionelle Risikomodelle einer kritischen Würdigung unterziehen sollten.
Zusammen mit unseren Kunden analysieren wir die am Kapitalmarktmarkt auftretenden Risiken, legen gemeinsam fest, wie diese zu messen sind und implementieren eine auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Steuerung dieser Risiken.